Die Entwicklung des Fastens
Egal ob Heilfasten, Modifiziertes Fasten oder Intervallfasten, alle Bewegungen haben eins gemeinsam: Den bewussten Verzicht. Doch Fasten hat einen viel tieferen Ursprung. Alle Religionen beinhalten einen Aspekt des Fastens. In der Fastenzeit wird verzichtet, und zwar z.B. auf Süßigkeiten, Alkohol, Fernsehen oder Smartphone. Den Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.
Aus der religiösen oder spirituellen Sicht geht es um die Reinigung der Seele und des Körpers. Aber Fasten kann viele Intentionen haben: Es kann als Mittel zur Gewichtsreduktion, zur Behandlung von Erkrankungen oder als innere Reinigung genutzt werden. Der Schöpfer des Heilfastens Otto Buchinger sagte, dass das Fasten ein Prozess des zu-sich-selberkommen sein kann. Der Verzicht kann also viel tiefgründigere Beweggründe haben, als bloß auf etwas zu verzichten. Mittlerweile kann Fasten schon als Gesundheitstrend beschrieben werden, da es durch die verschiedenen Methoden viel zugänglicher und kompatibel für den Alltag gestaltet werden kann.
Was steckt also psychologisch hinter dem Fasten? WICHTIG: Durchhalten!
Der Entschluss zu fasten ist schnell getan. Und auch der erste Tag fällt meistens noch leicht. Doch mit dem Verzicht steigt auch die Reizbarkeit, die Konzentrationsfähigkeit sinkt und die Erschöpfung droht überhandzunehmen. Schuld daran ist die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Willensstärke und Selbstkontrolle spielen hier eine zentrale Rolle.
Diese Aspekte werden schon lange erforscht. Der “Marshmallow Test” ist ein gutes Beispiel. Kinder werden in einen Raum geführt und auf einem Tisch liegt eine Süßigkeit. Ihnen wird versprochen, dass wenn sie eine gewisse Zeit warten, sie noch eine zweite Süßigkeit bekommen. Die Zeiten variieren, aber beinah jedes Kind kann der Versuchung nicht widerstehen und isst die Süßigkeit, ohne die versprochene Belohnung zu bekommen.
Andere Studien haben ergeben, dass Menschen, die sich als willensstark einschätzen, auch stärkeren Willen beweisen. Und wissen Sie was? – Diese Willensstärke kann man lernen und auch da steckt Psychologie dahinter! Ein einfacher Tipp ist, sich in anstrengenden Situationen laut zu sagen: Ich schaffe das!
Das klingt so simpel! Ist es auch, aber man muss eben durchhalten.
Auch die Sichtweise und Ihre innere Einstellung sind hier entscheidend. Menschen, die sich nur auf das Verbot und die negativen Aspekte konzentrieren, sind eher geneigt, das Fasten frühzeitig abzubrechen. Das sogenannte Reframing, also negative Aspekte positiv darzustellen, ist ein ausschlaggebender Punkt beim Durchhalten.