Bruxismus: Wie merke ich, dass ich nachts die Zähne presse?
Meist spüren Betroffene Zähneknirschen nur indirekt. Wenn sie morgens mit einem Druckgefühl im Kiefer aufwachen, Kopf und Nacken schmerzen, weil sie nachts so fest die Zähne pressen, dass die Muskulatur verspannt.
Je länger und öfter Sie im Schlaf die Zähne pressen, desto höher steigt das Risiko bleibender Zahnschäden. Denn Zähneknirschen schleift die Kauflächen an den Zähnen ab. Der Rückgang von Zahnschmelz macht die Zähne schmerzempfindlicher. Da sich die Folgen des Zähneknirschens nicht auf das Gebiss beschränken, können aber auch diese Beschwerden auf Zähneknirschen im Schlaf hindeuten:
- Verspannte und verhärtete Kiefermuskeln, insbesondere morgens
- Kiefer- oder Nackenschmerzen
- Kopfschmerzen oder morgendliche Migräne-Attacken
- Ohrenschmerzen oder Ohrgeräusche (Tinnitus)
Wirkungsvolle Übungen gegen Zähneknirschen
Das können Sie gegen das Zähneknirschen im Schlaf tun:
- Mit praktischen Übungen die Verspannungen im Kauapparat lösen
- Mit einer Knirsch-Schiene die gestressten Zähne schützen
- Mit Entspannungsmethoden den auslösenden Stress reduzieren
Zähneknirschen entwickelt sich oft zu einem Teufelskreis: Die nächtliche Dauerarbeit beim Zähnepressen strapaziert die Muskeln. Die Muskulatur in Kiefer, Hals und Nacken verspannt sich und verhärtet. Die daraus resultierenden Schmerzen lösen Stress aus, der sich im Schlaf durch Zähneknirschen entlädt.
Ein Mittel, um diesen Kreislauf zu unterbrechen, sind Entspannungsübungen für den Kiefer. Diese Übungen gegen Zähneknirschen können Sie auch zu Hause durchführen:
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Übung zum Lockern der Kaumuskeln
Öffnen Sie leicht Ihren Mund und schieben Sie Ihren Kiefer hin und her. Im nächsten Schritt öffnen und schließen Sie den Kiefer. Wenn Sie schon bei leichten Bewegungen Schmerzen wahrnehmen, kann eine warme Kompresse helfen. Legen Sie für einige Minuten ein warmes Dinkelkissen oder einen Waschlappen auf die Muskeln an Kiefer und Mund.
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Übung zum Dehnen des Kiefers
Öffnen Sie Ihren Mund so weit es Ihnen schmerzfrei möglich ist. Für eine intensivere Dehnung empfiehlt es sich, eine Hand zu einem rechten Winkel zu formen und diese bequem an Ihr Kinn anzulegen. Ziehen Sie nun mit dieser Hand das Kinn langsam in Richtung Hals. Die andere Hand können Sie an die Stirn anlegen, um die Dehnung zu verstärken. Halten Sie die Dehnung für 2 bis 2,5 Minuten, bevor Sie den Mund wieder schließen.
Wenn Ihnen diese Übung gegen Zähneknirschen schwerfällt, können Sie die Dehnung mit einem Hilfsmittel unterstützen. Nehmen Sie einfach einen Korken und stecken Sie diesen zwischen die Vorderzähne. Damit der Korken die größtmögliche Öffnung Ihres Kiefers ermöglicht, können Sie die Länge individuell zuschneiden.
Botox gegen Zähneknirschen
Wer an einer schweren Form von Bruxismus leidet, kann mit Botulinumtoxin die Muskelaktivität gezielt bremsen. So wie Botox in der Stirn die Mimik reduziert, stellt eine örtliche Botox-Injektion im Kiefer die überaktiven Kaumuskeln ruhig. Das Zähneknirschen lässt nach, Verspannungen lösen sich, vergrößerte Kaumuskeln werden wieder kleiner. Nachteil: Bei Botulinumtoxin handelt es sich um ein Nervengift, dessen Wirkung nach einigen Monaten nachlässt. Dieses Procedere sollte nur als Ultima Ratio gesehen werden und ist keine ursächliche Therapie. Es behebt nicht den Grund für das Zähneknirschen. Warum also nicht das Problem bei der Wurzel packen?
Weniger Stress – weniger Zähneknirschen
Ist das Zähneknirschen im Schlaf ein Stressventil für berufliche oder private Probleme, helfen Entspannungsmethoden wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Sie unterstützen bei der Bewältigung von belastenden Situationen und beim Stressabbau. Die Verfahren brauchen zwar ein wenig Training, einmal eingeübt können Sie Ihr Stressniveau damit aber effektiv reduzieren.
Auch körperliche Aktivität und viele Hausmittel lindern Stress. Ergänzend zu Knirsch-Schiene, Kiefermassage und autogenem Training sind diese Mittel einen Versuch wert:
- Machen Sie Ausdauersport. Das baut Stresshormone ab. Um kurzfristig Druck abzubauen und den Hormonpegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist auch Krafttraining ideal.
- Verzichten Sie zumindest abends auf Alkohol, Koffein und Nikotin. Leidet man unter Stress, verschafft der Griff zu Genussmitteln zwar kurzfristig Erleichterung, langfristig verstärken sie das Zähneknirschen
- Schaffen Sie entspannende Momente. Gönnen Sie sich abends ein heißes Bad, lesen Sie ein Buch oder genießen Sie einen beruhigenden Tee, etwa mit Melisse, Kamille oder Minze.
- Verzichten Sie auf Kaugummi! Das Kauen strapaziert die überaktive Muskulatur noch mehr.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie die Zähne pressen, ist es ratsam, frühzeitig etwas zu tun. Mit den vorgestellten Übungen und Mitteln können Sie den Kreislauf aus Stress, Zähneknirschen und Folgeschäden gezielt unterbrechen. Hilfreich ist es auch, das Nervensystem gegen Überstimulation zu schützen.
Unser mikro+ Entspannungs-Komplex Natur mit Magnesium, Thiamin und Passionsblumen-Extrakt ist darauf ausgerichtet, den Überschuss an Stresshormonen bei chronischem Stress zu verringern. Als Vorstufe für den Neurotransmitter Melatonin unterstützt ein Extrakt aus der Griffonia-Bohne zudem die Schlafregulation.