Pranayama-Atmung – die wirkungsvollsten Atemtechniken im Yoga:
Welche Yoga-Atemtechnik für einen Menschen besonders effektiv ist, bleibt eine individuelle Frage. Was nützt die wirkungsvollste Yoga-Atmung, wenn sie nicht zu meiner aktuellen Verfassung passt? Obwohl die Wahl der Pranayama-Atmung von den persönlichen Bedürfnissen abhängt, gibt es aber Kriterien für die verschiedenen Potenziale der Atemübungen.
Manche Effekte der Yoga-Atmung werden unmittelbar spürbar. Die Feueratmung (= Breath of fire) forciert beispielsweise die Sauerstoffversorgung und pumpt dadurch frische Energie in die Körperzellen. Ideal zum Aktivieren der Lebensgeister. Die Wechselatmung hilft, bei den Yogaübungen etwaige Blockaden zu lösen. Das Ziel der Ujjayi-Atmung ist es, den Energiefluss gezielt zu steuern und so Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige wirkungsvolle Yoga-Atemtechniken vor. Mit Anleitung und Tipps, wie Sie die Yoga-Atmung für Ihre Yogapraxis nutzen können.
Ujjayi-Atmung – die „siegreiche“ Yoga-Atmung
Ujjayi Pranayama bedeutet „siegreiche Atmung“ und ist eine der Basis-Atemtechniken im Yoga. Sie können diese Art der Atmung bei fast allen Yogaübungen unterstützend einsetzen, insbesondere bei anspruchsvollen Bewegungen. Die Ujjayi-Atmung erlaubt ein sehr kontrolliertes Ein- und Ausatmen. Einmal eingeübt, können Sie mit der Ujjayi-Atmung Ihren Atem wirkungsvoll verlängern und verfeinern.
So wirkt die Ujjayi-Atmung:
Die Ujjayi-Atmung lockert den Kehlkopf und erhöht das Lungenvolumen, wodurch Sie bei Ihren Asanas mehr Sauerstoff zur Verfügung haben. In der Yogapraxis kann die Atemtechnik insbesondere Asanas mit reinigender Wirkung unterstützen. Auf anatomischer Ebene erlaubt die Ujjayi-Atmung durch ein Verengen der Stimmritzen, die Luft individuell zu dosieren. Zusätzlich gibt der rauschende Klang einen Ankerpunkt für Ihre Aufmerksamkeit.
So geht‘s:
- Atmen Sie einige Male durch die Nase ein und durch den Mund aus. Versuchen Sie beim Ausatmen die Stimmritzen so zu verengen, dass ein hörbarer Reibelaut entsteht. Etwa wie ein beruhigendes Meeresrauschen. Man bezeichnet diese Yoga-Atemtechnik deshalb auch als „Ozeanisches Atmen“. Sobald Sie ein Gefühl dafür bekommen haben, wie Sie Ihren Atem durch die Verengung führen, können Sie den Mund schließen.
- Behalten Sie die Verengung in der Kehle nun auch beim Einatmen bei.
- Führen Sie Ihre Asanas im Einklang mit dem Atem aus. Durch den rauschenden Ton können Sie Ihren Atem gut führen und mit den Yogabewegungen harmonisieren.
Kapalabhati – die aktivierende Feueratmung
Kapalabhati Pranayama hat eine anregende Wirkung auf Körper und Geist. In Yogastunden taucht die Feueratmung immer dann auf, wenn der Stoffwechsel aktiviert werden soll. Die ideale Yoga-Atmung, um morgens wach zu werden oder tagsüber den Geist rege zu halten. Sie wird auch gern zur Einstimmung auf eine Meditation genutzt.
So wirkt die Feueratmung:
Die Feueratmung ist eine hoch effiziente Yoga-Atmung, deren Wirkung Sie direkt körperlich spüren. Durch die Aktivierung des Kreislaufs erzeugt die Feueratmung ein warmes Gefühl im ganzen Körper. Kapalabhati Pranayama regt den Stoffwechsel an und kann so die Ausscheidung von Giftstoffen unterstützen. Zudem verleiht die intensivere Blutzirkulation der Haut ein frisches Aussehen.
So geht‘s:
- Wählen Sie eine bequeme, aufrechte Sitzhaltung und atmen Sie tief durch die Nase ein. Das Einatmen geschieht bei Feueratmung eher passiv. Konzentrieren Sie sich dabei auf Ihren Bauch, der sich vorwölben wird. Legen Sie gern eine Hand auf den Bauch, um die Wirkung dieser Yoga-Atmung besser zu spüren.
- Nun atmen Sie schnell und mit Nachdruck durch die Nase aus. Sie können die Übung forcieren, indem Sie bewusst die Bauchmuskulatur einziehen. Wichtig: Falls Ihnen schwindelig wird, sollten Sie die Yoga-Atmung unterbrechen und längere Zeit ruhig und tief atmen.