Die akute Entzündung als Schutz
Eine akute Entzündung ist ein Prozess, mit dem sich der Körper gegen einen schädlichen Reiz wie etwa Eindringlinge, Schadstoffe, Gifte oder eine Überbelastung wehrt – es handelt sich um eine natürliche Abwehrreaktion als Prozess der Reparatur und als Reaktion auf eine Schädigung von Zellstrukturen. Jeder Reiz, der die normale Kompensationsfähigkeit des Organismus überschreitet, kann zu einer Entzündung führen.
Unter anderem durch die verstärkte Durchblutung im betroffenen Bereich entstehen die typischen Symptome einer akuten Entzündung:
- Rötung
- Überwärmung
- Schwellung
- Schmerz
- Funktionseinschränkung
Durch die starke Durchblutung gelangen vermehrt weiße Blutkörperchen, die Abwehrzellen des Körpers, an den entzündeten Bereich und können den Eindringlingen – Bakterien, Viren oder ähnlichem – entgegenwirken. Die Immunzellen dienen dabei neben dem Schutz auch als “Aufräumkommando”, um die eigentlichen Bedingungen, der geschädigten Struktur wiederherzustellen. Entzündungen sind also grundsätzlich nicht schlecht – sie sind sogar lebensnotwendig und dienen als normaler Regulationsmechanismus des menschlichen Körpers.
Die chronische Entzündung als Problem
Problematisch wird es, wenn Entzündungen eher unterschwellig arbeiten und durch regelmäßige Überbelastung der entsprechenden Systeme und Strukturen chronisch werden, das heißt nicht wieder zurückgehen oder immer wieder auftreten. Besonders heikel ist es, wenn eine Entzündung unbemerkt über längere Zeit ihr Unwesen treibt und das eigentliche Problem gar nicht in das Bewusstsein des Betroffenen tritt. Ein neugeprägter Fachausdruck für dieses Phänomen heißt „silent inflammation“, also die stumme Flamme, die stumme Entzündung. Bei diesen Entzündungen gerät das Immunsystem außer Kontrolle, was langfristig und bei bestehender Entzündung eher zu einer Zerstörung der entsprechenden Struktur und nicht zu einer Regeneration oder Reparatur führt. Daher sind eine normale Funktion und Regulation ein wichtiger Bestandteil zur Vorbeugung und Bekämpfung von Entzündungen.
Die folgenden Faktoren eines pro-entzündlichen Lebensstils können die Entstehung von chronischen und stummen Entzündungen begünstigen:
- Fehl- und Überernährung durch verarbeitete Fertignahrung und entzündungsfördernde Lebensmittel
- Stress
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Bewegungsmangel
- Schlafmangel
- Medikamente
Besonders unsere westliche Ernährung mit Fertignahrung, Convenience & Fastfood trägt zur Entstehung von „silent inflammation“ bei. Dabei sind folgende entzündungsfördernde Lebensmittel und Inhaltsstoffe entscheidend und sollten für eine bewusstere und anti-entzündliche Ernährung am ehesten gemieden werden:
Entzündungsfördernde Lebensmittel & Inhaltsstoffe
- Geschmacksverstärker & Zusatzstoffe
- Süßigkeiten, Zucker & Süßstoffe
- Milchfertigprodukte
- Fleischfertigprodukte
- Backwaren & Weißmehlprodukte
- Alkohol
- Frittierte Fette
Krankheiten und silent inflammation
Forschungsarbeiten der letzten Jahre haben die Entstehung von bestimmten Krankheiten immer mehr in den Zusammenhang mit silent inflammation gestellt. Diese gehen davon aus, dass chronische, verdeckte Entzündungsprozesse an der Entstehung folgender Krankheiten beteiligt sind:
- Übergewicht & Adipositas
- Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom
- chronische Müdigkeit
- Diabetes Mellitus Typ II
- Migräne
- Rheuma und Gelenkentzündungen
- Bluthochdruck
- Arteriosklerose
- Krebs
- Alzheimer
- Parkinson
- Depressionen & Angstzustände
Ernährungs-Tipps für einen anti-entzündlichen Lebensstil
Um diesen Erkrankungen vorzubeugen oder den Kampf anzusagen, kann die Umstellung der eigenen Gewohnheiten und des Lebensstils von entscheidender Bedeutung sein. Dazu gehören folgende Ratschläge:
- frische Zubereitung hauptsächlich naturbelassener, unverarbeiteter Lebensmittel
- wenig industrielle Fertigprodukte und Fast Food
- keine industriellen Süßigkeiten, nur Süßen mit natürlichen Mitteln wie Honig
- frisches Gemüse, frisches Obst & Beeren
- Verwendung von Hülsenfrüchten
- kochen mit frischen Kräutern und Gewürzen
- viel Wasser trinken, keine Süßgetränke
- wenig Alkohol
- wenig Salz
- Fleisch in Maßen und aus artgerechter Haltung
- wenig Kuhmilch, eher Milch und Käse von Ziegen und Schafen
- Verwendung von Samen und Nüssen
- Verwendung von hochwertigen, nativen, kaltgepressten Ölen
- fettiger Fisch*
*Bei Fisch oder anderen entzündungshemmenden Nahrungsmitteln aus dem Meer stellt sich generell die Frage, ob der Lebensraum Meer im Jahre 2020 überhaupt noch ein Lebensraum ist, aus dem wir Nahrung beziehen sollten. Durch Umweltverschmutzung, wie Mikroplastik, Schwermetalle und andere Umweltgifte ist es fraglich, ob die positiven Eigenschaften von Fisch zum Beispiel durch Omega-3-Fettsäuren überhaupt noch überwiegen und nicht durch die Aufnahme von Umweltgiften zu einer Gefahr für den menschlichen Körper werden.
Weitere Faktoren, die zu einem anti-entzündlichen Lebensstil beitragen können, sind:
- ausreichend Bewegung
- ausreichend Schlaf
- Entspannungs-Techniken & Meditation
- Sonne & Licht
- Fastenphasen
- Kälte